Keinteile und Details
Zubehör und Ausstattungsdetails
Details, welche oft ganze Geschichten erzählen, machen viel vom Charme und der Faszination einer Anlage aus. Sie sind wie das Salz in der Suppe – ohne sie wäre eine Modellbahn fade und langweilig.
Während die männlichen Besucher vor allem die Technik und die Fahrzeuge faszinieren, sind es vorwiegend die Damen, die versteckten Kleinigkeiten in unserer kleinen Welt entdecken. Allerdings ist es auch bei den Kleinteilen nicht ganz so einfach entsprechendes Material in 1:45 zu finden. Hier war – und ist – der Einfallsreichtum unserer Mitglieder gefragt. So sind viele Details aus Materialien hergestellt, die eigentlich einen ganz anderen Verwendungszweck hatten. Aus Moskitonetz stellten wir zum Beispiel Gitternetzzäune her, Zahnstocher oder hölzerne Fleischspiesschen wurden zu Zaunpfählen oder Pferdekoppeln. Schliesslich liessen sich Blumentöpfe ganz einfach mit verschiedenen Schraubverschlüssen von Tuben oder kleinen Flaschen imitieren.
Natürlich müssen auch hin und wieder einige Kompromisse eingegangen werden. So sind Beispielsweise alle Autos sowie viele Figuren im weit verbreiteten Massstab 1:43 gehalten.
Bei den Letzteren greifen wir hauptsächlich auf solche aus dem Programm von Preiser, Phönix oder Omen zurück.Doch,wie in anderen Fällen, ist es auch hier nicht ganz einfach diese aufzutreiben. Auf jeden Fall ist es immer wieder ein guter Grund, die internationalen ARGE-Spur-0-Treffen zu besuchen und dort sonst kaum erhältliche Teile zu suchen und einzukaufen. Bei einigen Herstellern ist es heute auch möglich die Ware über das Internet zu bestellen, sofern man genau weiss, was man benötigt.
Omen-Figuren sind wunderschön bemalt, haben aber einen relativ hohen Preis. Diejenigen von Preiser kosten nur einen Bruchteil davon, halten aber von der Detaillierung her einem Vergleich mit Omen kaum stand. Aus diesem Grund werden diese bei uns neu bemalt. In einem ersten Arbeitsgang müssen sie dazu von ihrer Farbe befreit werden, was mit Easy-lift-off, das bei Old Pullman erhältlich ist, relativ einfach geht. Danach wird mit der Airbrush-Pistole hautfarben grundiert. Ist die Farbe gut durchgetrocknet, werden die Kleidungsstücke per Rotmarderpinsel (Grösse O) bemalt. Dazu ist vor allem eine ruhige Hand aber auch ein gutes Auge – oder eine Lupe – vonnöten . Wie schon im Kapitel Geländebau erwähnt, erweisen sich auch bei dieser Arbeit Fotos als Vorlage sehr hilfreich. Um Konturen von Lippen oder Augenbrauen zu betonen, benutzen wir Farb- oder Filzstifte.
Doch erst der richtige Aufstellungsort und die geschickte Platzierung der Figuren erwecken einzelne Szenen zum Leben. Vielleicht entdecken sie bei einem Besuch die zwei älteren Herren beim plauschen: der eine mit der Bierflasche in der Hand über den Gartenzaun gelehnt, der andere auf sein Werkzeug gestützt mitten im Kartoffelacker.
Oder versuchen sie einmal die Anzahl an Katzen und Hunden auf unserer Anlage herauszufinden! Und haben sie gewusst, dass sogar der Uhu auf unseren Bäumen heimisch ist? Den WWF wird’s freuen!
Viele der vorhandenen Autos sind mit entsprechenden Nummern schildern, welche auf dem PC entstanden, ausgerüstet. Werbe plakate und Verkehrsschilder sind fotografische Verkleinerungen der Originale. Die dafür benötigten Rahmen werden in mühevoller Kleinarbeit zusammengelötet.
Besonderes Gewicht haben natürlich die vielen Kleinigkeiten im Umfeld der Gleisanlagen. Stundenlang hat sich Willi Müller auf dem Zuger Bahnhof aufgehalten und mit Messband und Notizblock ausgerüstet Papierkörbe, Abfertigungskästen, Billetentwerter und anderes Zubehör aufgezeichnet und vermasst, um diese dann in seiner heimischen Werkstatt originalgetreu nachzubilden. Ein Aufwand, der sich, wie wir meinen, auf jeden Fall gelohnt hat.